Alemanya - alemany - BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte)
Fachinformation
in
Form
der
Zusammenfassung
der
Merkmale
des
Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
1.
BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
Banminth Pferdepaste, 152,3 mg/g, Paste zum Eingeben
Pyrantel
2.
QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Paste enthält:
Wirkstoffe:
Pyrantelembonat
439,00 mg
(entsprechend 152,3 mg Pyrantel)
Sonstige Bestandteile:
Methyl(4-hydroxybenzoat)
1,05 mg
Propyl(4-hydroxybenzoat)
0,30 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt
6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Paste zum Eingeben.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1.
Zieltierart
Pferd
4.2.
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart
Banminth Pferdepaste ist ein Wurmmittel zur Behandlung des Befalles mit
adulten Stadien von großen Strongyliden (Strongylus vulgaris, Strongylus
edentatus, Strongylus equinus), kleinen Strongyliden (Triodontophorus spp.,
Cyathostomum spp., Cylicocyclus spp., Cylicostephanus spp.), Oxyuris equi,
Parascaris equorum und Anoplocephala perfoliata; gegen Anoplocephala
perfoliata ist die Wirkung variabel.
4.3.
Gegenanzeigen
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch der Gewinnung von Lebensmitteln
dient.
4.4.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der
Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:
- zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer
Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.
- Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichtes,
falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung
der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).
Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende
Untersuchungen mit geeigneten Tests (z.B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt
werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem
bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer
anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus
Verwendung finden.
Bei Pferden wurden für die kleinen Strongyliden aus mehreren Ländern,
einschließlich Mitgliedstaaten der EU, über Resistenzen gegenüber Pyrantel
berichtet. Die Anwendung dieses Tierarzneimittels sollte sich daher auf
nationaler Ebene (regional, betrieblich) auf epidemiologische Erhebungen zur
Empfindlichkeit von Nematoden sowie auf Expertenempfehlungen zur
Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen stützen.
4.5.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die gleiche Applikationsspritze sollte nur bei Tieren, die entweder auf der
gleichen Weide oder in den gleichen Stallungen mit direktem Kontakt stehen,
verwendet werden.
Bei stark geschwächten Tieren und insbesondere bei Tieren, die unter
schwerem Befall mit Endoparasiten, begleitet von Läsionen der Darmwand,
leiden, kann es zu einer erhöhten Resorption des Pyrantels kommen. Solch
eine erhöhte Resorption kann zu Symptomen wie Muskeltremor, Salivation,
Tachypnoe, Diarrhoe und erniedrigte Blut-Cholinesterase-Aktivität führen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Der direkte Kontakt mit Haut / Schleimhaut und Augen ist zu vermeiden. Bei
Kontakt mit Haut / Schleimhaut oder Augen gründlich mit Wasser spülen. Beim
Umgang mit dem Tierarzneimittel nicht rauchen, essen oder trinken. Nach
Gebrauch Hände waschen.
4.6.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Keine bekannt.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Banminth Pferdepaste
sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit,
Mauerstrasse 39-42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer
mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter oben genannter Adresse
oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die
Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf
4.7.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Banminth Pferdepaste kann an tragende und säugende Stuten verabreicht
werden.
4.8.
Wechselwirkungen
mit
anderen
Arzneimitteln
und
andere
Wechselwirkungen
Die spezifischen Aktivitäten von Piperazin (neuromuskuläre Paralyse der
Parasiten) können die Wirksamkeit von Pyrantel hemmen (spastische Paralyse
der Parasiten).
Nicht gleichzeitig mit Tierarzneimitteln, die Levamisol, Piperazin oder
Cholinesteraseinhibitoren (z.B. Organophosphate) enthalten, anwenden.
4.9.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben.
Die Behandlung erfolgt einmalig.
Die Dosis beträgt 6,6 mg Pyrantel-Base je kg Körpergewicht (KGW),
entsprechend 1 g Paste je 23 kg KGW. Pastenmenge entsprechend dem
Körpergewicht am Kolben der Applikationsspritze einstellen. Unterdosierungen
vermeiden.
Zur Bekämpfung des Befalles mit Anoplocephala perfoliata ist die doppelte
Dosierung (1 g Paste je 11,5 kg KGW) zu verabreichen.
Die Applikationsspritze möglichst weit in die Maulhöhle einführen und die Paste
auf den Zungengrund geben. Entsprechende Menge Paste in einer Gabe
verabreichen. Die Wiederholung der Behandlung richtet sich nach der
Präpatenzzeit der Parasiten.
Zur routinemäßigen Entwurmung wird ein Intervall von 6 Wochen zwischen den
Behandlungen empfohlen. Bei
jüngeren Pferden müssen die Abstände
zwischen den Behandlungen kürzer sein. Größere Intervalle können gewählt
werden, wenn die Bestandsdichte gering ist oder die Weideperioden kurz sind.
Das Behandlungsintervall sollte sich nach dem Wiederauftreten von Eiern in
den Fäces nach der Behandlung richten.
Die Empfindlichkeit von Strongyliden gegenüber Pyrantelembonat sollte
regelmäßig durch Untersuchung der Fäces überprüft werden.
Die Behandlung sollte bei Fohlen ab der 8. Lebenswoche erfolgen, da
frühestens zu diesem Zeitpunkt mit dem Auftreten adulter Spulwürmer zu
rechnen ist.
betroffenen
Beständen
sind
strategische
Behandlungen
gegen
Anoplocephala perfoliata alle 6 Monate bzw. kurz vor Weidesaison und am
Ende der Sommerweidezeit angezeigt.
Fasten oder andere diätetische Maßnahmen erübrigen sich. Banminth
Pferdepaste kann an Pferde jeden Alters, einschließlich tragender und
säugender Stuten verabreicht werden. Bei Sportpferden ist eine Unterbrechung
des Trainingsrhythmus nicht notwendig.
Um die Verabreichung einer korrekten Dosierung zu gewährleisten, sollte das
Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt und die Genauigkeit der
Dosiervorrichtung geprüft werden. Soweit Tiere gemeinsam und nicht individuell
behandelt werden, sollten sie entsprechend ihrem Körpergewicht in Gruppen
eingeteilt und dosiert werden, um Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.
4.10. Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls
erforderlich
Banminth Pferdepaste ist bei einer Dosierung bis zum Fünffachen der
therapeutischen Dosis gut verträglich. Bei Überdosierungserscheinungen sollte
Atropin als Antidot gegeben werden.
4.11. Wartezeiten
Pferd:
Essbare Gewebe:
0 Tage.
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch der Gewinnung von Lebensmitteln
dient.
5.
Pharmakologische Eigenschaften
5.1.
Pharmakodynamische Eigenschaften
Stoff- oder Indikationsgruppe: Anthelminthikum.
QP52AF02 Antiparasitika: Tetrahydropyrimidin-Verbindung als Anthelminthikum.
Bisher wurde angenommen, dass die nikotinartige Wirkung von Pyrantel als
cholinerger Antagonist eine neuromuskuläre Blockade und damit eine
Immobilisation der empfindlichen Parasiten verursacht. Daneben wird diskutiert,
ob Pyrantel die Mitochondrien der großen Muskelzellen der Parasiten zerstört
und somit die Energieversorgung der Zellen unterbricht. Autoradiographische
Studien belegen, dass adulte Würmer Pyrantel
fraktioniert über den
Verdauungstrakt aufnehmen. Dagegen resorbieren präadulte Parasiten Pyrantel
kontinuierlich über die gesamte Oberfläche. Die Aufnahme von Pyrantel erfolgt
dadurch langsamer mit einer Ablagerung vorwiegend in der Subkutis.
5.2.
Angaben zur Pharmakokinetik
Pyrantelembonat wird zu ca. 90 % mit dem Kot ausgeschieden. Über die Nieren
wird es zu etwa 90 – 95 % als Stoffwechselprodukt ausgeschieden.
Das kaum wasserlösliche Pyrantelembonat wird nur geringgradig (< 2 %)
resorbiert. Maximale Blutspiegel
werden nach etwa 24 h gemessen.
Resorbiertes Pyrantel wird schnell und umfassend metabolisiert.
Pyrantel und seine Metaboliten verteilen sich im Organismus, wobei die
höchsten Konzentrationen in der Leber und den Nieren und nur Spuren in der
Muskulatur und dem Fett gefunden werden.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1.
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend)
127,12 mg
Natriumalginat
12,71 mg
Polysorbat 80
0,84 mg
Gereinigtes Wasser
418,98 mg
6.2.
Inkompatibilitäten
Keine Angaben.
6.3.
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 36 Monate.
Nach Anbruch des Behältnisses sind verbleibende Reste des Arzneimittels zu
verwerfen.
6.4.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern.
Applikationsspritze im Umkarton aufbewahren!
6.5.
Art und Beschaffenheit der Primärverpackung
Applikationsspritze aus Polypropylen mit 26 g Paste.
6.6.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter
Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel
sind vorzugsweise bei
Schadstoff-
sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist
sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen
kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation
entsorgt werden.
7.
ZULASSUNGSINHABER
Zoetis Deutschland GmbH
Schellingstraße 1
10785 Berlin
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Zul.-Nr.: 6341221.00.00
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
14.12.2000 / 2005
10.
STAND DER INFORMATION
August 2017
11.
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffend.
12.
VERSCHREIBUNGSSTATUS / APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig.